Weimar-verdächtige Männerfantasie: Ambroise Thomas’ „Mignon“ in Liège
Vincent Boussard hat in Liége recht. Ambroise Thomas’ „Mignon“ harmoniert mit dem Geist der Goethezeit mindestens so stark wie mit französischer Oper des mittleren 19. Jahrhunderts. Die Opéra Royal de Wallonie machte es sich nicht einfach: Fast drei Stunden reine Spieldauer trotz Erstfassung mit umfangreichen Dialogen. Am Pult sorgte Frédéric Chaslin für die fulminante Feinmechanik zwischen Orchester und Bühne. Es gab drei phänomenale Besetzungen: Bravi für Stéphanie d’Oustrac (Mignon), Jodie Devos (Philine) und Philippe Talbot (Wilhelm Meister).
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