Geschichte und Profil

Die Wurzeln

Im Jahr 1993 hoben Theo Geißler und Felix Maria Roehl den ConBrio Verlag aus der Taufe. Das Know-how, das hinter dem noch recht jungen Unternehmen steht, hat Tradition: Denn die „neue musikzeitung" (nmz), in der Gründungszeit das Herzstück des Verlages und auch heute noch eines seiner wichtigsten Produkte, ist wesentlich älter als der Verlag. 1951 erblickte sie das Licht der Welt im Bosse Verlag, zunächst unter dem Titel „Musikalische Jugend", später dann als „neue musikzeitung". Der junge Musikverleger Bernhard Bosse aus Regensburg machte es sich damals mit vielen Mitstreitern zur Aufgabe, einen unverbrauchten, unabhängigen und kritischen Musikjournalismus zu etablieren, der sich neuen und innovativen Strömungen in der Musik ebenso widmete wie kulturpolitischen Fragestellungen, der musikalische Bildung als Menschenrecht und -pflicht deklarierte und dafür einstand. Diese Ausrichtung zeichnet die Zeitung bis heute aus.

Die Gründung

In den 1950er-Jahren kaufte Bärenreiter den Bosse Verlag. Er blieb jedoch in seiner „Heimat" Regensburg. Erst als Verlagsleiter Bernhard Bosse seinen Rückzug aus dem aktiven Geschäft ankündigte, wurde die Verlegung nach Kassel aktuell. Dies war für den damaligen nmz-Chefredakteur Theo Geißler und seinen Partner Felix Maria Roehl der Zeitpunkt, die nmz eigenverantwortlich weiterzuführen, sie aus dem Bosse Verlag herauszukaufen und einen eigenen Musik-Fachverlag aufzubauen. Auf diese Weise entstand der ConBrio Verlag.

Entwicklung des Buchprogramms

Verlags-Schwerpunkt in den ersten Jahren war – neben der Weiterentwicklung der nmz – das Buchprogramm. Auf der einen Seite etablierte sich ConBrio schnell als kleiner aber feiner Fachverlag: konsequent wurden die Themen der nmz in den Fachbüchern aufgegriffen. So entstanden hochwertige Bücher zu musikpädagogischen, musikwissenschaftlichen und kulturpolitischen Fragestellungen.

Auf der anderen Seite wurde ConBrio bereits 1994 auch im Kinderbuch- und –notensektor aktiv. „Ritter Rost", Hauptfigur des gleichnamigen Kindermusicals von Jörg Hilbert und Felix Janosa, war bald der Liebling von Kindern und ihren Eltern, von Musiklehrern wie junggebliebenen Erwachsenen, die sich über die spritzigen Songs und skurrilen Geschichten rund um den eitlen, aber nicht sehr klugen Ritter freuten. Daneben entstand ab 1997 eine neue Noten-Reihe: Spiel- und Übungsliteratur für Kinder, die es sich zum Ziel setzte, durch fröhlich-bunte Gestaltung und eine kindgerechte Konzeption die Freude am Üben und musikalischen Fortkommen zu befördern.

ConBrio als Fachzeitschriften- und Medienverlag

Ebenfalls im Jahr 1997 begann ConBrio, sein Zeitschriften-Programm auszuweiten. Die etablierten Titel „neue musikzeitung" und „Beiträge zur Gregorianik" wurden ergänzt durch
• die „Jazz-Zeitung“ (1997)
• „Oper & Tanz“, Zeitschrift für Opernchor und Bühnentanz (1999)
• „Politik und Kultur“, Zeitung des Deutschen Kulturrats (2002)
• „Kulturaustausch“, Zeitschrift für internationale Perspektiven (2003)
• Kunst & Kultur, Zeitung der ver.di (2005–2018)

Das Zeitung-Machen wurde zur Kernkompetenz von ConBrio. ConBrio-Redakteure und -Mitarbeiter sind heute über die eigentliche Verlagsarbeit hinaus als Journalisten, Kommentatoren, Moderatoren und Podiumsgäste in ganz Deutschland gefragt.

ConBrio ist ein junges Unternehmen. Dies drückt sich aus in der Freude an Innovationen und der Offenheit gegenüber anderen und neuen Medien. Schon seit 1996 wurden Chancen erkannt, die das Internet einem Zeitungsverlag bietet. Unverkrampft werden Möglichkeiten genutzt, um dem Leser mit Hilfe des neuen Mediums zahlreiche Zusatzleistungen anzubieten.

Im Jahr 1998 begann die Kooperation der nmz mit dem Bayerischen Rundfunk. Unüberhörbares Produkt dieser Zusammenarbeit war „taktlos“, ein Radio-Livemagazin, das dem 7. Januar 1998 bis 3. Dezember 2015 regelmäßig gesendet wurde – zunächst auf BR 2, später auf BR Klassik. Mit Studiogästen und Live-Musikern wurden – häufig kontrovers – Fragen aus dem Musik- und Kulturleben diskutiert und durchleuchtet. Anfang des Jahres 2002 folgte eine zweite regelmäßige Sendung in Kooperation mit dem BR und dem Goethe Institut: „contrapunkt“ ist zwei mal jährlich zu hören und beschäftigt sich mit jeweils einem Land und seinen Kulturen. Moderiert wird die Sendung von Theo Geißler (nmz) und Eva Schrot (Goethe Institut).

ConBrio versteht sich heute als Medienhaus, das im Print- wie Digitalbereich zu Hause ist. Seit 2007 ist eine neue Division, „nmz media“, entstanden, die Filme, Clips und Videoblogs schwerpunktmäßig zu kulturellen Themen produziert.

Neue Strukturen

Im Jahr 1999 trennten sich Theo Geißler und Felix Maria Roehl: Theo Geißler übernahm ConBrio als Allein-Inhaber. Gleichzeitig trennte sich der Verlag vom gesamten Kinder-Programm. Die Schwerpunkte des Verlags liegen seither auf den Säulen: Zeitungen – Fachbuch – Neue Medien – Service.

ConBrio als Dienstleister

Als weiteres Standbein von ConBrio entwickelte sich schon in den Anfangsjahren das Serviceangebot. Konzeptionelle, redaktionelle und herstellerische Dienstleistungen für Organisationen, Unternehmen und Verbände, die im Musikbereich aktiv sind, entwickelten sich zu einem neuen Geschäftsbereich, der stetig ausgebaut wird. Dazu gehören auch Dienstleistungen im Bereich des Internet und der Web-Gestaltung.