Josef Anton Riedl

Josef Anton Riedl

Josef Anton Riedl, geboren in München, studierte bei Hermann Scherchen und wurde von Carl Orff gefördert. Zu Beginn der 1950er-Jahre nahm er aus Interesse für die Musique concrète Kontakt mit Pierre Schaeffer auf und komponierte erste Werke mit konkreten, später mit elektronischen Klängen. 1951 gründete er die Gruppe München der Jeunesses Musicales, für deren Veranstaltungen er jahrzehntelang verantwortlich war. Als seine Schwerpunkte kristallisierten sich bald neue Musik, Filmmusik, elektroakustische Musik, experimentelle Klangaktionen und außereuropäische Musik heraus. 1959 initiierte er die Gründung des Siemens-Studios für Elektronische Musik in München, dessen künstlerischer Leiter er wurde. Von 1960 bis 2009 leitete Riedl die „Klang-Aktionen“ München (Konzerte, Ausstellungen, Projekte für Kinder, Laien, Körperbehinderte), 1974 bis 1982 leitete er das Kulturforum der Stadt Bonn. Von 1998 bis 2010 war er programmierend und organisierend für die „musica viva“ München tätig.

Riedls kompositorische Arbeit umfasst Musik für Konzert, Film und Theater, Klanginstallationen sowie den Einsatz von Multimedia und Lautpoesie. Riedl arbeitete mit Filmemachern (Edgar Reitz, Alexander Kluge, Vlado Kristl, Peider A. Defilla), Theaterregisseuren (Fritz Kortner, Franz Xaver Kroetz), Malern (Otto Hajek), Schriftstellern (Michael Lentz), Architekten (Paolo Nestler, Werner Ruhnau) und Instrumentenbauern (Erwin Stache) zusammen. Internationale Gastspiele führten ihn zu Festivals in viele europäische Länder, nach Nordamerika und Asien. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

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